Sind Zecken auch für unsere Hunde eine Gefahr?

Saugende Zecke

Die Tage werden länger, es wird wieder wärmer, die Knospen beginnen zu sprießen - es wird Frühling!

Doch mit den wärmeren Jahreszeiten kommt auch eine schon lauernde Gefahr auf uns zu, nämlich die Zecken! Jeder kennt sie und manche leidgeprüften Tierbesitzer berichten, dass sie sogar täglich mehrere dieser Parasiten von ihrem vierbeinigen Liebling entfernen müssen! Aber diese Tiere sind nicht einfach nur eine lästige Plage, sondern sie können auch beim Hund gefährliche Krankheitserreger übertragen!

Ab Februar/ März beginnen in unseren geographischen Breiten die Zecken aktiv zu werden. In Österreich gibt es auf das Jahr verteilt ein biphasisches Aktivitätsmaximum. Das bedeutet, dass vor allem in der Zeit von Mai bis Juli die meisten Zecken zu finden sind und später in den Monaten September und Oktober nochmals mit einer erhöhten Zeckenaktivität zu rechnen ist. Bei uns haben wir es vor allem mit zwei Zeckenarten zu tun. Einerseits mit dem so genannten Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) und andererseits mit der Braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus). Ersterer ist der Überträger der Borreliose, einer Erkrankung, auf die wir nun näher eingehen möchten.    

Der Erreger der Borreliose ist ein Bakterium und zählt zu der Familie der Spirochäten. Diese werden von den infizierten Zecken beim Saugakt auf den Hund übertragen. Nach der Infektion kann die Inkubationszeit, also die Zeit bis zum Ausbruch der ersten klinischen Krankheitssymptome, zwei bis fünf Monate betragen. Die erkrankten Hunde leiden an hohem Fieber, Lethargie, Appetitlosigkeit, Schwellungen und/ oder Schmerzhaftigkeit eines oder mehrerer Gelenke sowie Lahmheit. Die Erkrankung beginnt oft schleichend und wird in vielen Fällen erst sehr spät erkannt. Die Therapie ist sehr langwierig. Der Patient bekommt über mehrere Wochen Antibiotika verabreicht und erholt sich nur langsam.

Zum Glück können Sie als Tierbesitzer Ihren Liebling aber sowohl vor einem Krankheitsausbruch schützen, als auch das Risiko einer Ansteckung mit Borrelien bzw. eines Zeckenbisses mindern. Letzteres gelingt durch den Gebrauch von Zeckenschutzbändern, Sprays oder so genannten Spot-on Präparaten. Dieser flüssige Parasitenschutz wird im Nackenbereich auf die Haut aufgetragen und bewirkt, dass die Zecken unmittelbar nach dem Biss absterben. Trotz dieser Antiparasitika ist es sehr wichtig, das Haut- und Haarkleid des Hundes täglich nach Zecken zu durchsuchen, da die Borrelien erst gegen Ende des Saugaktes übertragen werden. Das Entfernen der Zecken innerhalb der ersten 24 Stunden verhindert meist eine Infektion mit diesen Krankheitserregern.

Neben dem Schutz vor den Zecken gibt es aber auch eine Impfung direkt gegen die Borrelien (die Impfung ist allerdings nur ein Teilschutz, da diese den Hund nicht gegen alle Borrelienstämme schützt) . Die Grundimmunisierung umfasst zwei Teilimpfungen im Abstand von drei bis vier Wochen. Die Impfung soll noch in der kalten Jahreszeit durchgeführt werden, damit Ihr Hund mit Beginn der Zeckensaison bereits einen Impfschutz aufgebaut hat. Die Impfung wird anschließend einmal jährlich aufgefrischt.

So geschützt können Sie gemeinsam mit Ihrem vierbeinigen Freund beruhigt in den Frühling starten und die warmen Jahreszeiten genießen.