Kastration von Hündin und Rüde - Pro & Contra

Die Erklärung der Begriffe Kastration bzw. Sterilisation lesen Sie bitte nach unter "Kastration von Katzen".

Das Sexualleben der Hunde:

Die Hündinnen können rassebedingt sehr unterschiedlich geschlechtsreif werden, und die erste Läufigkeit tritt zwischen dem 6. aber auch erst 12. Lebensmonat oder noch später ein. In weiterer Folge werden die Hündinnen alle 6 ? 7 Monate läufig. Die meist 3 Wochen lang dauernde Läufigkeit, die durch einen blutigen Scheidenausfluss gekennzeichnet ist, gliedert sich in 3 Abschnitte: Während die Hündin zu Beginn und gegen Ende der Läufigkeit die Rüden abwehrt, legt sie in den ?gefährlichen Tagen? bei einem sich nähernden Rüden den Schwanz zur Seite und signalisiert somit ihre Paarungsbereitschaft.

Bei den Rüden tritt die Pubertät im Durchschnitt ab dem 8. Lebensmonat ein. Ab diesem Zeitpunkt ist der Rüde jederzeit paarungsbereit.

Welche Vorteile bestehen nun bei der Kastration der Hündin:

  • Die Kastration ist die wirkungsvollste Lösung, auf Dauer eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern sowie den Stress der Läufigkeit sowohl für die Hündin als auch für den Besitzer zu beseitigen. Es gibt zwar auch die Möglichkeit, durch Hormonspritzen die Läufigkeiten zu unterdrücken, allerdings ist diese Methode mit einem erheblichen Risiko für die Hündin verbunden, an einer Pyometra (eitrige Gebärmutterentzündung) zu erkranken. Dadurch ist dringend davon abzuraten.
  • Es gibt Studien, nach denen der beste Zeitpunkt für die Kastration noch vor der ersten oder zwischen erster und zweiter Läufigkeit liegt, da man dadurch die Häufigkeit des Auftretens von Brustkrebs im Alter minimieren kann. Prinzipiell kann man die Hündinnen aber in jedem Alter, immer zwischen zwei Läufigkeiten, kastrieren.
  • Weiters gibt es nach der Kastration die für die Hündin sehr unangenehme Scheinträchtigkeit nicht mehr. Diese kann bei unkastrierten Hündinnen ca. 4 ? 9 Wochen nach der Läufigkeit auftreten, und bedeutet für diese sehr großen psychischen uns physischen Stress. Denn ohne, dass die Hündin trächtig ist, beginnen dabei die Brustdrüsen anzuschwellen und Milch zu produzieren. Weiters zeigt die Hündin Nestbauverhalten, bemuttert Spielsachen und verweigert oft sogar auch das Futter.
  • Durch die chirurgische Entfernung beugt man außerdem einer nicht selten vorkommenden eitrigen Gebärmutterentzündung (Pyometra) vor.

 
Mögliche Nebenwirkungen einer Kastration können bei der Hündin sein:

  • Durch die hormonelle Umstellung bekommen die Tiere meist mehr Hunger und riskieren damit Übergewicht. Aber durch gezielte Fütterung (Light?Produkte) und genügend Auslauf ist diese Problematik leicht in den Griff zu bekommen.
  • Weiters kann im Alter durch das Fehlen der Geschlechtshormone eine Schwäche des Blasenschließmuskels auftreten und es kommt dadurch zum Harnträufeln (Harninkontinenz). Aber auch diese mögliche Folgeerscheinung ist durch die Verabreichung von Tabletten behandelbar.
  • Manche Hunderassen (v. a. Langhaardackel, Irish Setter, Spaniel) können nach der Kastration ein längeres, wolligeres, sogenanntes ?Babyhaarkleid?, bekommen.

Die Vorteile der Kastration des Rüden:

Manche Rüden sind sexuell sehr hyperaktiv, was einerseits für den Hund selber, aber auch für die Besitzer sehr stressig ist. Durch den ständigen Paarungsdrang, versuchen diese Rüden häufig wegzulaufen, verweigern oftmals ihr Futter, zeigen anderen Rüden gegenüber erhöhte Aggressivität und springen sogar sowohl Gegenständen als auch Menschen auf, wobei sie die typischen Paarungsbewegungen machen. Um dem vorzubeugen, ist der optimale Zeitpunkt für die Kastration des Rüden etwa die Vollendung seines ersten Lebensjahres. Aber auch später kann eine Kastration jederzeit durchgeführt werden.

  • Durch die Kastration werden alle gerade erwähnten hormonbedingten lästigen Verhaltensmuster beseitigt und der Sexualtrieb deutlich gedämpft.
  • Weiters wird das Risiko für Prostataerkrankungen vermindert.
  • Ebenso verhindert man das Entstehen von Hodentumoren und auch Vorhautentzündungen werden seltener.

 
Beim Rüden beschränkt sich die mögliche Nebenwirkung der Kastration auf die Tatsache, dass er sehr häufig mehr Hunger bekommt und dadurch zu Übergewicht neigt. Mit restriktiver Fütterung (Light-Produkten) und ausreichendem Auslauf  kann man das Gewicht des Rüden aber leicht konstant halten.

Bei Fragen zum Operationsablauf, der Narkose, den Vorbereitungen dazu und der Nachsorge lesen Sie bitte weiter unter dem Titel "Operationen". Natürlich stehen wir Ihnen jederzeit für die Beantwortung von noch offenen Fragen zur Verfügung.

Liebe Tierbesitzer! Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Darstellung der Vor? und Nachteile der Kastration von Hündin bzw. Rüden deutlich machen konnten, dass die positiven Effekte den möglichen Nebenwirkungen wesentlich überlegen sind und es wirklich im Sinnes des Tieres, als auch im Sinne der Tierbesitzer ist, sowohl Hündinnen als auch Rüden zu kastrieren, sofern Sie nicht mit Ihrem Tier züchten möchten.